Nachtrag zum Blogpost von gestern.

 

Es ist völlig klar, daß Zahnersatz bezahlbar sein muß. Die Gesellschaft (und nicht der G-BA) muß entscheiden, wie verfügbar sie die aus gutem Zahnersatz resultierende Lebensqualität in der Solidargemeinschaft machen will.

Für mich als Prothetiker besteht die Aufgabe darin, nicht nur Zahnersatz in Manufakturqualität anzubieten, sondern auch, wenn möglich, Patienten mit Prothetik zu rehabilitieren, deren finanzielle Ressourcen limitiert sind.

Der im vorigen blogpost beschriebene Ansatz ist wegen der hohen Folgekosten letztlich keiner, den ich unterstützen kann. Besser als seelenloses Handwerk finde ich die Emotionslosigkeit und Zuverlässigkeit von Maschinen und digitalen Lösungen:

  1. Digitalisierte Prozesse sind kollaborativer: als verantwortlicher Zahnarzt und verantwortungsbewußter Prothetiker kann ich während der zahntechnischen Gestaltung des Zahnersatzes besser kontrollieren.
  2. Maschinen setzen Designs präzise um: ein CAD/CAM-Prozeß ist nicht limitiert durch mangelnde Erfahrung oder unzureichendes manuelles Geschick eines Zahntechniker.
  3. Materialien werden nach Herstellervorgaben verarbeitet: anders als bei der händischen Verarbeitung von Material in der Zahntechnik habe ich bei digitalisierten Prozessen die Kontrolle über eine sachgemäße Verarbeitung der eingesetzten Werkstoffe.

Merken Sie etwas? Wenn Vertrauen fehlt, wird Kontrolle wichtiger. Mir ist Vertrauen wichtiger als Kontrolle.

Konsequenterweise nutzen wir also die Vorteile der Digitalisierung, um Zahnersatz bezahlbar zu machen. Eine Verbilligung durch Auslagerung der Handarbeit in das Ausland ist für mich ethisch und fachlich falsch.

 

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