Digitalisierung verändert die Zahnmedizin. Manchmal sind es kleine Veränderungen, die das Potential haben, klassische Behandlungsstrategien und -monopole zu unterbrechen und abzulösen.

Zum Beispiel so:

 

Die Behebung von Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen kann fast unsichtbar mit transparenten Schienen erfolgen. Dazu benötigten wir in der Vergangenheit Gipsmodelle der Zähne, die vermessen und dann manuell in das gewünschte Behandlungsergebnis verändert werden mußten. Anschließend wurden auf dem Modell die Schienen hergestellt. Heute können wir einen digitalen Abdruck mit einem Intraoralscanner nehmen. Das entstandene virtuelle Abbild der Zahnreihen kann dann im Computer so umgeformt werden, daß ein optimales Ergebnis erzielt werden kann. Ebenfalls am Bildschirm lassen sich die Veränderungen für den Patienten demonstrieren: wie verändert sich das Aussehen, wie wird das Lächeln sein, ist die mögliche Korrektur erwünscht? Und, nicht zuletzt: was wird das kosten?

Zurück am Rechner werden die Zwischenschritte der Zahnumformung festgelegt und daraus Modelle gedruckt, die für die Herstellung der Schienen verwendet werden. Wir benötigen keine Abdruckmassen, Messfehler werden verringert und für das Einhalten von biologischen Prinzipien sorgen die Algorithmen der Software. Das Behandlungsziel ist von Anfang an sicher und klar definiert. Der Patient kommt für einen Scan und Fotos, sodann für eine Besprechung und erhält danach bereits die Schienen, mit denen, meist in wenigen Wochen, die Behandlung durchgeführt wird. Am Ziel scannen wir erneut, dokumentieren so das Ergebnis und lassen darauf einen Retainer anfertigen, der, unsichtbar eingeklebt, ein Rezidiv verhindert. Genauso lassen sich übrigens auch Zahnspangen für Jugendliche konstruieren.

Iterativ ergänzen wir ein klinisch bewährtes und gut dokumentiertes Behandlungsverfahren durch digitale Werkzeuge. Disruptiv ist daran die mögliche Loslösung der Behandlung von den Kieferorthopäden, weil deren Expertenwissen nun in der Software für die Behandlungsplanung algorithmisiert und zugänglich wird. Das nützt Patienten und Zahnärzten, weil es unabhängiger und sicherer macht. Nicht zuletzt ermöglicht die virtuelle Simulation des Behandlungsergebnisses eine stärkere Partizipation  des Patienten und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Apomediation.

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