Kann Digitalisierung in einer der ältesten Gesellschaften der Welt helfen?

Es ist unübersehbar, wenn wir uns in unserer Heimatstadt umtun: wir werden immer älter. Gebaut wird in der Innenstadt vor allem barrierefreier Wohnraum.

Bereits heute hat Deutschland, neben Japan und China, eine der ältesten Gesellschaften der Welt. Wohlstand und Gesundheitssystem tragen dazu bei, dass die meisten unserer Alten sich guter Gesundheit erfreuen können.

Das trifft nicht für jeden zu: schon heute gibt es bei uns etwa 1,5 Millionen Menschen, die dement sind. Bis 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. (MOUSSAOUI, Abdelkarim El, et al. NeuroCare: Digitalisierte Früherkennung leichter kognitiver Einschränkungen. In: AAL-Kongress 2015. VDE VERLAG GmbH, 2015.)

Dann wird aber auch die Bevölkerung insgesamt schrumpfen. Welchen gesellschaftlichen Druck das aufbauen wird, kann sich jeder vorstellen, der heute schon erfährt, was „Pflegenotstand“ heißt.

Sensoren als Hüter des alternden Ich

Deswegen ist es von größter Bedeutung, Lösungen zu finden, die in einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft jedem von uns im Alter selbstständiges Leben und schnelle und effiziente Hilfe im Notfall sicherstellen können.

Ganz besonders gilt dies für die von uns, die dement sein werden: so schwierig wie wichtig ist die Erkennung der ersten Anzeichen, weil hier der Krankheitsverlauf noch am besten positiv beeinflusst werden und Lebensqualität erhalten bleiben kann.

Allerdings gibt es bis heute keinen medizinischen Test, mit dem Demenz vorausgesagt werden kann. Selbst wenn – wann wäre der richtige Zeitpunkt, unser angestammtes Umfeld zu verlassen und in eine Pflegeeinrichtung zu müssen?

Und so sind Sensoren und ihre apps, mit denen wir uns schon heute umgeben können („wearables“ und „smarthomes“), die besten Helfer, um erste kognitive Beeinträchtigungen erkennen zu können. Verändern sich unsere Bewegungen? Vergessen wir neuerdings ständig, den Herd auszuschalten oder den Kühlschrank zu schließen? Lassen wir die Haustür offen? Die Grenzen zwischen Helfern im Haushalt, Apomediation und der Medizin 2.0 sind fließend, entscheidend ist, dass wir uns im Alter zuhause sicher und geborgen fühlen können – so lange wie möglich.

Eine greifbare Vision einer besseren Zukunft für Alle

Wenn wir uns früh und gut genug derart ausstatten und wir unseren Arzt und Vertraute einbeziehen, dann kann dieses persönliche Netzwerk uns helfen und schützen. Sicher muß dabei sein, dass wir ohne Angst vor Sanktionen sicher über unsere Daten verfügen, um selbstbestimmt und in Würde altern zu dürfen.

Es ist gut zu wissen, dass diese digitalen Hilfen in der Entwicklung sind. Eine gute Übersicht findet sich hier: http://www.utwente.nl/bms/pgt/bestanden/nijhofproefschrift.pdf

Digitalisierung bedeutet auch, dass wir alle uns einbringen können. Machen wir es und gestalten so unsere Zukunft!

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